Einige werden es bemerkt haben: Seit etwa Mitte September lassen sich mit dem klassischen TransDEM Kachelkarten-Client keine Luftbilder mehr von Google abrufen.
Glücklicherweise ist meine Implementierung des alternativen Zugangs über API-Schlüssel mittlerweile fast fertig (trotz Urlaubsunterbrechung) und wird dann als TransDEM 2.6.1 veröffentlicht. Sie funktioniert für Google Maps und für Microsoft Bing Maps (alias Microsoft Virtual Earth). Wie beabsichtigt wird man als Anwender kaum Unterschiede feststellen, wenn überhaupt. Der Anwender muss sich allerdings selbst um seinen Schlüssel kümmern, und sich bei Google und/oder Microsoft registrieren. TransDEM stellt das Werkzeug bereit, den Schlüssel zu verarbeiten, nicht aber den Schlüssel selbst. Ich werde noch entsprechende Tutorien verfassen, wie man an einen solchen Schlüssel gelangt. Rail Simulator/Railworks-Streckenbauer kennen das Verfahren vermutlich bereits.
(API steht für Application Programming Interface und ist ein häufig verwendeter Begriff, um die äußere, öffentliche Schnittstelle einer Software-Bibiliothek oder eines Webdienstes zu bezeichnen.) TransDEM unterstützt den schlüsselbasierten Zugriff für die Kartendienste von Google und Microsoft. Wirklich benötigt wird er im Moment allerdings nur für die Luftbilder von Google Maps. Alle anderen Kacheltypen von Google und Microsoft, einschließlich der Microsoft-Luftbilder, sind derzeit weiter über den klassischen Zugang ohne Schlüssel erreichbar.
Schauen wir uns die Ergebnisse an.
Zunächst in der klassischen Methode, eine Vorschau für Mirosoft-Luftbilder, der idyllische Fachwerk-Ort Stolberg im Harz:
Nun dieselbe Vorschau über die neue API-Schlüssel-Schnittstelle:
Fast identisch. Ich habe bewusst den Kombinationstypen Luftbild mit Beschriftung gewählt, weil der der einzige war, bei dem ich überhaupt Unterschiede ausmachen konnte.
Technisch gibt es aber durchaus substantielle Unterschiede. Klassische Kachelkarten habe ein festes Koordinatenraster (Quad-Tree) und eine feste Größe von 256x256 Pixel. Für die Vorschau der Größe 512x512 Pixel ruft TransDEM 4 Kacheln ab:
Bei dem Webdienst mit API-Schlüssel existieren die Kacheln weiterhin, werden allerdings bereits auf Server-Seite zusammengefügt. Der Anwender muss Koordinaten nicht mehr im festen Raster angeben und ist nicht länger an die feste Größe 256 Pixel gebunden. Damit es in TransDEM allerdings kompatibel bleibt und der Großteil der vorhandenen Kachelkarten-Implementierung weiterhin genutzt werden kann, greift TransDEM auch bei der neuen Schnittstelle im festen Koordinatenraster zu, jetzt umgerechnet auf WGS84 Länge und Breite. Wie bereits angedeutet lassen die neuen Diensten auch beschränkt größere Bilder zu. TransDEM nutzt diese Eigenschaft und wählt Bilder der Größe 512x512 Pixel, plus zusätzlichem Rand für die Copyright-Vermerke. Für die Vorschau wird somit nur noch ein einzige Bild benötigt. Dasselbe gilt für den anschließenden eigentlichen Abruf der Bilder. Die größeren Bilder sparen Aufrufe beim Webdienst und sind auch sonst effizienten, insbesondere beim beschränkten Zugriffskontingent eines API-Schlüssels.
Bitte beachtet, dass Ihr, wenn Ihr Karten oder Luftbilder selbst veröffentlicht, direkt oder indirekt, ob mit oder ohne Trainz-Strecke, die Nutzungsbedingungen von Google und Microsoft beachtet und entsprechende Copyright-Vermerke und sonstige erforderlichen Ursprungsverweise anbringt. Über die neue Schnittstelle erhalten wir nun folgendes, für Google und Microsoft:
Die erforderlichen neuen Konfigurationen werden in einer aktualisierten Xml-Konfigurationsdatei enthalten sein. Die neuen Einträge werden natürlich nur unter TransDEM 2.6.1 funktionieren.
Natürlich kann man den Zugang auch selbst editieren. Man wird den Editor in jedem Fall einmal öffnen müssen, um seinen Google- oder Microsoft-Schlüssel einzutragen:
Ein wenig Arbeit ist noch zu erledigen, einiges an Feinarbeit, mehr Tests, ein neues Kapitel für das Handbuch erstellen, Tutorien zum Erhalt der Schlüssel schreiben...
Wenn dies abgeschlossen ist, wird TransDEM 2.6.1 als herunterladbares Patch veröffentlicht, kostenlos für alle TransDEM 2.6-Nutzer. Neu- oder Upgrade-Bestellungen erhalten TransDEM 2.6.1 nach Veröffentlichung direkt, ohne zusätzlichen Patch.