Lesehilfe: 1 Sekunde steht für 1 Bogensekunde und entspricht in unseren Breiten etwa 30 m auf der Nord/Süd-Achse und 20 m auf der Ost/West-Achse. Bei 3 Sekunden entsprechend etwa 90 x 60 m. Mittlerweile sind auch die 1-Sekunden-Daten verfügbar, und auch diese lassen sich direkt herunterladen, ohne den
Earth Explorer bemühen zu müssen.
Alle Adressen (
neue Adressen, nachgetragen 09.04.2018):
http://e4ftl01.cr.usgs.gov/MEASURES/SRTMGL3.003 Standard 3-Bogensekunden-Daten für die ganze Welt, erzeugt durch Mittelwertbildung aus 1-Bogensekunden-Rohdaten.
http://e4ftl01.cr.usgs.gov/MEASURES/SRTMGL3S.003 Abgetastete 3-Bogensekunden-Daten für die ganze Welt, erzeugt aus dem Mittelpunkt einer 3x3 Matrix der 1-Bogensekunden-Rohdaten.
http://e4ftl01.cr.usgs.gov/MEASURES/SRTMGL1.003 Standard 1-Bogensekunden-Daten für die ganze Welt.
Sowohl 3- als auch 1-Sekundendaten werden auf diesem Server weiterhin im bekannten .hgt-Format vorgehalten. Geht man über Earth Explorer, bekommt man dieselben Daten, allerdings in anderen Formaten. Für TransDEM bitte GeoTIFF auswählen. Allerdings sind die Daten dort bezüglich der geographische Länge auflösungsreduziert, nämlich auf 2 x 1 sec für 1-Sekundendaten und 6 x 3 sec für 3-Sekunden-Daten. .hgt auf der anderen Seite ist immer 1 x1 sec bzw. 3 x 3 sec. Auch wenn die Auflösung der GeoTIFFs somit nominell kleiner ist, ist vermutlich kein Informationsverlust damit verbunden, weil die Quelle nicht mehr hergibt.
Ich habe mal wieder ein paar Vergleiche angestellt und auch ASTER GDEM2 mit herangezogen. Mein Beispiel ist das obere Ruhrtal in Westfalen.
Zunächst die originalen 3-Sekundendaten der altbekannten Version 2:
Meine Version ist wahrscheinlich sogar 2.0, die noch Löcher auch in Wasserflächen hatte.Im Vergleich dazu die Version 3.0 als 3-Sekundendaten:
Wasserflächen sind gefüllt. Wirkliche Unterschiede wird man wahrscheinlich nur dann sehen, wenn es sich um echtes Gebirge handelt, wo auch bei Version 2.1 noch Lücken klafften.Jetzt die neuen SRTM 1-Sekundendaten:
Schon bei diesem noch recht kleinem Maßstab ist eine rauere Oberfläche zu erkennen, die auf mehr Details schließen lässt. Schließlich zum Vergleich ASTER GDEM2, ebenfalls 1 Sekunde:
ASTER-Daten sind verfahrensabhängig deutlich unruhigerSpannender ist die Geschichte bei größerem Maßstab. Dafür habe ich das Tal der Lenne zwischen Altena und Werdohl gewählt:

Original SRTM-3-Sekundendaten (Version 2):

Die neuen, lückengefüllten SRTM-3-Sekundendaten (Version 3):
Unterschiede sind in diesem Ausschnitt nicht zu erkennen und auch nicht zu erwarten. Demgegenüber die höher auflösenden SRTM-1-Sekundendaten:
Die Konturen erscheinen nun deutlich schärfer ausgeprägt. Allerdings lässt sich auch das Abtastraster als störendes Muster erkennen. Ich nehme aber an, dass sich dies in der Praxis nicht bemerkbar macht.Nun zum Vergleich die ASTER GDEM2-Sekundendaten. Nominell identische Auflösung zu SRTM 1-sec:
Wie von ASTER gewohnt, wirkte es wie eine mit Kratern übersäte Landschaft, die selten mit der tatsächlichen Oberfläche übereinstimmen, daher oft auch als Artefakte bezeichnet.Nochmals die ASTER-Daten, diesmal mit in TransDEM eingebauten Filter geglättet, wobei das Filter mit den voreingestellten Werten verwendet wurde:
An die gleichmäßigere Oberfläche der neue SRTM-1-Sekunden kommen auch geglättete ASTER-GDEM-Daten nicht heran.Fazit: Die neuen SRTM-1-Sekundendaten bieten eine sichtbar höhere Auflösung als die bisherigen 3-Sekundendaten. Auch gegenüber den ASTER-GDEM-Daten scheint SRTM 1 sec im Vorteil, denn ASTER weist bei nominell gleicher Auflösung eine Vielzahl die Oberfläche verfälschender Artefakte auf. Auch SRTM 1 sec wird aber die gleichen Fehler wie bei 3 sec aufweisen: Wälder, bebaute Flächen und auch Großbauwerke werden nicht herausgefiltert. Ist man jedoch auf Satellitendaten angewiesen, wie die meisten von uns für den Streckenbau hierzulande, dann sind die neuen SRTM-1-Sekundendaten eine wirkliche Alternative.