Die Implementierung geht fleißig weiter und umfasst diverse, sich wiederholende Tests. Ein paar weitere Bilder aus dem Software-Labor:
Bahnhofsareal Menden im Sauerland. Im Vordergrund ein maßstäblicher Gleisplan 1:1000 aus den 1950er Jahren, und drei andere Texturquellen im Hintergrund, Erläuterung siehe weiter unten.
Die 3D-Kacheln wurden 10 cm über Grund positioniert, hoch genug, um Flimmern weitgehend zu unterdrücken, aber auch tief genug, um den Gleis-Spline noch sichtbar zu haben.
Alle vier Texturquellen aus Vertikalperspektive, mit einem Lineal von 100 m Länge als Maßstabsorientierung.
- Oben links: Gleisplan, 1:1000, manuell georeferenziert, Preußische Katasterkoordinaten (Cassini/Soldner-Projektion)
- Unten links: Bing Maps Luftbild (in TransDEM unter dem ursprünglichen Namen Virtual Earth geführt), Zoomstufe 18, ca 1:4000, über den Kachelkartendienst abgerufen, automatisch georeferenziert, sphärische Mercator-Projektion
- Oben rechts: Luftbild 40cm Auflösung, Geoportal NRW, abgerufen über WMS des Geoportals, automatisch georeferenziert, Gauß/Krüger-Projektion
- Unten rechts: Topografische Karte 1:5000 (Deutsche Grundkarte), abgerufen über WMS des Geoportals, automatisch georeferenziert, UTM-Projektion
Mit Bedacht ist unter den für das Beispiel ausgewählten Datenquellen keine von Google. Das soll verdeutlichen, dass es nicht nur überhaupt Alternativen sondern oft genug auch Alternativen mit besserer Qualität gibt.
Alle Kacheln im Beispiel haben die Größe 500 m. Die inneren vier wurden jetzt etwas nach unten geschoben, um die Bodentextur sichtbar zu machen. Auf dem 5m-Geländeraster wurde die topografische Karte 1:25000 aufgebracht, wiederum vom Geoportal NRW mittels WMS. Bei dem geringen Betrachtungsabstand erscheint die Bodentextur naturgegeben ziemlich unscharf.
Weiter herausgezoomt ergibt sich ein klareres Bild, jetzt mit etwas schärfer erscheinenden Bodentextur und den restlich 3D-UTM-Kacheln darum herum, diese immer noch 10cm über Grund.
Die Bandbreite von Datenquellen, Kartenprojektionen und den verschiedenen Formen der Vorverarbeitung ist TransDEM-Nutzern hinlänglich bekannt. Die gesamte Mathematik dazu bleibt unter der Oberfläche. Und unabhängig von der Geodatenquelle bleiben die TransDEM-Funktionen für den Export zu Trainz immer dieselben. Besonders hier von Belang: zur Erzeugung von 3D-UTM-Kacheln sind keine zusätzlichen Handlungen des Benutzers erforderlich, außer der einmaligen Auswahl, überhaupt 3D-Kachel erzeugen zu wollen.
Wie schon zuvor angedeutet, erfordert die Erzeugung von 3D-UTM-Kachelen mit individuellem Mesh pro Kachel intern erheblich mehr Rechenaufwand als das einfache Applizieren von Texturen auf vorgefertigte 2D-Kacheln. Um das ganze schneller ablaufen zu lassen, wird der Mesh-Erzeugungsprozess parallelisiert. Erste Performanz-Daten zeigen die nächsten beiden Bilder.
Das erste ist der Auszug der Prozess-Liste, wie sie im Process Explorer angezeigt wird, mit mehreren Instanzen des Trainz XML Mesh Importers als Tochterprozesse von TransDEM. Die mögliche maximale Anzahl der Tochterprozesse wird durch die Zahl der verfügbaren CPU-Kerne bestimmt.
Das zweite Bild zeigt die CPU-Auslastung für TransDEM und für das gesamte System, wieder mit Hilfe des Process Explorers angefertigt.
Auf meinem Rechner mit vier Kernen plus Hyper-Threading werden alle Kerne während der Kachelgenerierung gut ausgenutzt. Der Grund, warum die Auslastung unter 100% bleibt, liegt an den intensiven Ein-/Ausgabe, siehe linkes Diagramm, die den Ablauf verlangsamt.
Schließlich die Dialogoberfläche für den Kachelexport, wie sie sich im Moment darstellt (wird noch ins Deutsche übersetzt):
Wir finden einen neuen Radioknopf, der zwischen 2D- und 3D-Kacheln umschaltet. Bei der Auswahl von 3D-Kacheln erscheinen zwei zusätzliche Optionen, die dann die bisherigen 2D-Optionen an dieser Stelle ersetzen. Die erste Option bestimmt die Höhe der Kacheloberfläche über Grund. Die Voreinstellung von 10 cm verhindert bereits weitgehend das Flimmern.
Die zweite Option lässt das Erzeugen von Meshes mit 5m-Raster für die Texturträgerfläche zu, wenn ein oder mehrere Baseboards als Quelle für diese Kachel das 5m-Geländeraster aufweisen. Normalerweise sollte diese Option ausgeschaltet bleiben, da sie Komplexität des Meshes und Rechenzeit um den Faktor 4 erhöht. Verwendet man allerdings höchauflösende DEMs – bei uns eher selten – so kann diese Option von Nutzen sein.
Außerdem muss man das Verzeichnis angeben, wo TransDEM dem Trainz XML Mesh Importer findet. Da der Importer nicht formal installiert wird, würde sich TransDEM schwer tun, nach ihm zu suchen. TransDEM prüft aber jeden hier angegebenen Ort, ob sich dort der Importer tatsächlich befindet und ob TransDEM ihn laufen lassen kann.